Metaverse wird die Modewelt umwälzen

“Für mich bedeutet Metaverse ein Nachfolger des mobilen Internets, der die digitale Welt mit der reellen Welt verknüpft”, so Cathy Hackl, eine einflussreiche Journalistin bei Metaverse. Ich las ihr Interview in der Wirtschaftswoche 39/2022.

Das Interview inhaltlich erläutert und mit eigenen Gedanken ergänzt

Die wichtigsten Anwendungen zielen auf Treffen, Konzerte, Weiterbildung und Zusammenarbeit ab. Wer selber nicht hingehen kann, schickt seinen Avatar. Facebook brachte den Begriff in Umlauf, doch Facebook ist nicht der einzige Spieler. Überdies polarisiert Facebook, viele andere Plattformen können diesbezüglich Alternativen schaffen. Vielleicht heisst Metaverse später einfach Internet 3.0 oder Internet 4.0.

Es erfordert viel Rechnerleistung, diese wächst ständig, und Server könnten einmal dort stehen, wo viel Energiepotential besteht, beispielseise in Island.
Auf die Frage, wie sich noch entsprechend offene Standards durchsetzen werden: Facebook wird den Markt bestimmen wollen. Aktuell blicken die Tech-Konzerne in die fragliche Zukunft und orientieren sich an ihr. Führt dies zu Einschnitten in der Werbung und Nutzung?

Metaverse kann eine grosse Chance für Unternehmen ausmachen, welche das Metaverse verstehen, einerseits in der Technikbranche, andererseits hinsichtlich Kundenbeziehungen. Die Modebranche könnte mit Augmented Reality viel erreichen. Auf diese Weise kann die Kleidung an einem realistisch dargestellten Avatar anprobiert werden. So entfallen kostspielige Rücksendungen und Fehlentscheidungen, sofern über E-Commerce verkauft. 

Andererseits werden so Reisen zu Modeschauen überflüssig. Ein Avatar nimmt daran teil, und Möglichkeiten ergeben sich, Modeschauen an vielerlei Orten der Welt zu zeigen, beispielsweise überall an Modeschulen. Hierbei gleiten Avatare über den Laufsteg, lebensecht. Dennoch müsste eine persönliche Begegnung weiterhin möglich sein, und Inspirationen entstehen oft spontaner in „echten“ Gesprächen zwischen realen Menschen. Auch fachliche Beratungen könnten mithilfe von KI getoppt werden; allerdings würden hier jene Überraschungsmomente persönlicher Beratungen ausbleiben.

Bereits heute können Grundstücke im Metaverse gekauft werden, und es wird erwartet, dass ihre Bedeutung in der Zukunft weiter zunehmen wird. Ein Vergleich mit den frühen .com-Domains ist durchaus zulässig. Virtuelle Grundstücke in der Nähe eines berühmten Künstlers oder im Zentrum einer großen virtuellen Stadt könnten besonders wertvoll sein. Allerdings ist noch unklar, auf welchen Plattformen sich solche Investitionen aktuell lohnen.

Einen starken Wunsch äusserte Cathy Hackl: “Das Metawerse sollte dezentral und offen sein”. So bleiben die Möglichkeiten intakt, eine Bereicherung für die Gesellschaft zu werden. 

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